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Kur am Toten Meer

Das Tote Meer liegt im Nahen Osten und zählt zur einen Hälfte zum Staatsgebiet Israels, während das Ostufer zu Jordanien gehört. Mit seiner Lage von über 400 Metern unter dem Meeresspiegel ist das Tote Meer gleichzeitig der tiefste Punkt der Erde. Geografisch gehört die Region überwiegend zur Judäischen Wüste. Das 60 Kilometer lange Gewässer ist nur wenige Kilometer breit und der eigentliche Küstenstreifen relativ schmal. Im Hintergrund des Toten Meeres liegen die Höhenzüge des Judäischen Berglands. Der Salzgehalt des Wassers liegt bei circa 340 Gramm pro Liter und ist damit um ein Zehnfaches höher als im Mittelmeer. Durch die hohe Salzkonzentration gibt es im Wasser des Toten Meeres neben Algen und Bakterien keinerlei lebende Organismen. Seit Jahrzehnten ist die Region mit dem einzigartigen Klima das Ziel zahlreicher Besucher. Die hohe Sauerstoffkonzentration in der Luft des Toten Meeres in Verbindung mit den heilenden Bromiddämpfen machte die Region zu einem bevorzugten Kurort für Menschen aus aller Welt, die unter diversen Erkrankungen leiden. Einen heilenden Effekt haben neben dem natürlich gefilterten Sonnenlicht auch der medizinische Schlamm sowie die heißen Quellen. Der hohe Magnesium- und Kaliumspiegel des Toten Meeres wirkt anregend auf das Zellwachstum und begünstigt die Erneuerung der Haut.

Ideal Zusammensetzung natürlicher Wirkstoffe

Das Tote Meer verfügt über eine spezielle Zusammensetzung natürlicher Wirkstoffe und einmalige klimatische Bedingungen, die bei vielen Krankheiten heilend und entspannend wirken. Für zahlreiche Patienten, die unter Hautkrankheiten sowie Erkrankungen der Augen, Atemwege oder Gelenke leiden, stellt ein Kuraufenthalt am Toten Meer oft die einzige Hoffnung zur Linderung chronischer Beschwerden dar. Bei der natürlichen Behandlung wird neben der brom- und sauerstoffreichen Luft, die frei von schädlichen UVB-Strahlen ist, auch das mineralreiche Wasser des Toten Meers zu den unterschiedlichen Therapien eingesetzt. Magnesium ist ein Mineral mit hoher anti-allergischer Wirkung auf Haut und Bronchien. Die Magnesium-Konzentration ist im Toten Meer circa 30 Mal höher als in allen Weltmeeren. Brom beruhigt und entspannt das zentrale Nervensystem. Im Toten Meer kommt Brom in einer 80 Mal höheren Konzentration vor als in den Ozeanen der Welt. Bromide und Bitumen zeichnen sich ebenfalls durch ihre antiseptische und entzündungshemmende Wirkung aus. Durch den hohen Natriumgehalt werden die allgemeine Durchblutung sowie der Transport von Nährstoffen im Organismus gefördert. Kalzium und Kochsalz sorgen wiederum für die Beruhigung der Haut und begünstigen das Entschuppen, indem sie das Gleichgewicht körpereigener Mineralien wieder herstellen. Eisen und Bromid erweisen sich als stresslösend und lindern Verspannungen im Körper. Eine Kur am Toten Meer eignet sich deshalb zur Vorbeugung vor unterschiedlichsten Krankheiten und ist für Menschen, die unter chronischen Erkrankungen leiden, empfehlenswert. Zu den Krankheiten, die sich durch einen Kuraufenthalt am Toten Meer verbessern, zählen Leiden wie Psoriasis (Schuppenflechte), Akne, Neurodermitis, die Weißflecken-Krankheit Vitiligo, Ichthyosis und Rheuma. Darüber hinaus profitieren auch Patienten in einem Stadium von Mycosis Fungoides von einer Kur am Toten Meer. Der Aufenthalt in der mineralstoffreichen Region lohnt sich ebenfalls bei Stresskrankheiten wie Burnout oder depressiven Verstimmungen.

Totes Meer

Totes Meer ©iStockphoto/NickolayV

Wo wird eine Kur am Toten Meer beantragt?

Ein Kuraufenthalt am Toten Meer muss bei der Krankenkasse beantragt werden. Dazu ist in der Regel ein Attest des Hautarztes, der die Notwendigkeit einer Kur im Ausland bescheinigt, notwendig. Viele Krankenkassen verlangen einen Nachweis über eine positive Rehabilitationsprognose und erwarten, dass der Patient in der Vergangenheit bereits mindestens zwei Kuren in Deutschland durchgeführt hat, die keine positive Veränderung der Krankheitssymptomatik brachten. Der Antrag für eine Kur am Toten Meer wird vom behandelnden Hautarzt ausgefüllt und bei der zuständigen Krankenkasse eingereicht. Nach der Genehmigung erhält der Patient meist eine Einladung zur Untersuchung vom Medizinischen Dienst der Krankenkasse. Dort erfolgt eine genaue Untersuchung durch den Facharzt, der anschließend im Namen des Medizinischen Dienstes eine Einverständniserklärung erstellt. Jetzt kann der Patient den Kuraufenthalt am Toten Meer über einen Reiseveranstalter oder ein Reisebüro seiner Wahl organisieren. Auch wenn die Kur aus Kostengründen nicht vollständig von der Krankenkasse übernommen oder der Kurantrag gar abgelehnt wird, müssen Reisende nicht auf eine Kur am Toten Meer verzichten. Viele Menschen bezahlen den Wellnessurlaub inzwischen aus eigener Tasche. Kurz-Kuren am Toten Meer werden von Reiseveranstaltern und Kurkliniken häufig zu erschwinglichen Preisen angeboten. Eine Recherche im Internet oder eine gezielte Nachfrage bei Touristikveranstaltern lohnt sich. In den Kurkliniken können auch einzelne Anwendungen, wie Massagen oder Schlammpackungen gebucht werden. Medizinisch notwendige Kuren und Reha-Maßnahmen werden allerdings immer noch vollumfänglich von den Krankenkassen übernommen.

Gesundes Klima am Toten Meer

Eine Kur am Toten Meer fördert die körperliche und seelische Gesundheit. Zusätzlich zu einem gesunden Klima mit mehr als 300 Sonnentagen im Jahr und einer außergewöhnlichen Landschaft hat das Tote Meer noch viel mehr zu bieten. Zahlreiche biblische Sehenswürdigkeiten liegen nur eine kurze Fahrzeit entfernt. Die israelische Hauptstadt Jerusalem mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten ist mit dem Linienbus bequem zu erreichen. Überreste antiker Siedlungen können bei einer Wanderung auf den Berghängen nahe des Toten Meeres entdeckt werden. Die meisten Hotels bieten ihren Kurgästen ein vielseitiges Ausflugsprogramm an, dass auch Ausritte auf Pferden, Eseln oder Kamelen einschließt sowie Touren mit dem Geländewagen in die Wüste. Sehenswerte Ausflugsziele in der näheren Umgebung sind die Bergfestung Massada sowie die Höhlen von Qumran.

Ein Bokek, beliebter Badeort am Toten Meer

Der bekannteste Badeort am Toten Meer ist Ein Bokek. Die Hotelsiedlung liegt circa 100 Kilometer von der Hauptstadt Jerusalem entfernt. Die Fahrzeit zum Ben-Gurion-Flughafen bei Tel Aviv beträgt circa 2,5 bis 3 Stunden. In Ein Bokek gibt es zahlreiche Kurkliniken, komfortable Hotels, die teilweise über Privatstrände und eigene SPAs verfügen, sowie gemütliche Bungalow-Anlagen. Der öffentliche Strandabschnitt ist kostenfrei und bietet jedem Urlauber die Möglichkeit eines Bades im Toten Meer. Dabei ist den Anweisungen des Bademeisters Folge zu leisten. Süßwasserduschen, Toilettenanlagen und eine Strandbar sind am öffentlichen Strand ebenfalls vorhanden. Es gibt auch einen Liegestuhlverleih, jedoch besteht auch die Möglichkeit, eine eigene Sitzgelegenheit mitzubringen. Zwei kleine Einkaufszentren bieten vielseitige Einkaufsmöglichkeiten und eine Auswahl an Restaurants, Bars und Cafés. Zu den Besonderheiten zählt das McDonalds-Restaurant im Petra-Shoppingcenter, denn es ist das tiefstgelegene McDonalds-Restaurant der Welt. Typisch für die Wüstenregion ist das orientalische Restaurant Taj Mahal, das sich in einem Beduinenzelt befindet. Der beliebte Ferienort Ein Bokek hat ganzjährig Saison und wird von einheimischen Urlaubern ebenso gern besucht wie von Kurgästen und Reisenden aus aller Welt.

Hilft bei vielen Krankheiten – die Kur am Toten Meer

Bewährt hat sich eine Kur am Toten Meer bei vielen Krankheiten. Das im Jahr 1992 gegründete Dead Sea Medical Research Center kam durch zahlreiche Studien zum Ergebnis, dass Psoriasis-Erkrankungen am Toten Meer mit sehr gutem Ergebnis behandelt werden. Bei anderen chronischen Hautkrankheiten wie Vitiligo und Neurodermitis werden mit einem Kuraufenthalt ebenfalls gute Ergebnisse erzielt. Eine heilende Wirkung besitzt das trockene, warme Wüstenklima mit nur 35 Prozent Luftfeuchtigkeit auch bei rheumatischen Erkrankungen. Ein Bad im Toten Meer entspannt Körper und Seele, entlastet die Wirbelsäule und die Gelenke. Das Wasser der Schwefelquellen wird für Schwefelbäder verwendet. Der daraus gewonnene Schlamm zeichnet sich durch eine besondere Heilwirkung aufgrund der einzigartigen Verbindung organischer und anorganischer Elemente aus. Bei Atemwegserkrankungen wirken sich die unbelastete, pollenfreie Luft, der hohe Luftdruck bei geringer Luftfeuchtigkeit sowie der hohe Sauerstoffgehalt günstig auf die Symptome von Asthma und verschiedenen Lungenkrankheiten aus. Eine Kur am Toten Meer hat auch einen positiven Einfluss auf die Symptome der saisonal auftretenden Winterdepression, von der viele Europäer in der dunklen Jahreszeit betroffen sind. Eine Reise ans Tote Meer hebt die Stimmung. Das Wetter wird in den Monaten zwischen November und März durch Sonnenschein bestimmt, wobei Regentage in der Region relativ selten sind.

Ferien am Toten Meer – angenehme Alternative zur stationären Behandlung

Zu einer klassischen Kur am Toten Meer zählen Thalassotherapie, Schlammbehandlungen, Sonnentherapie und Klimatotherapie. Der Behandlungserfolg ist bereits nach mehreren Anwendungen spürbar. Abhängig vom jeweiligen Krankheitsbild dauert eine Kur am Toten Meer mehrere Wochen. Um bei der Hautkrankheit Vitiligo ein gutes Ergebnis zu erzielen, sollte der Kuraufenthalt mindestens 5 Wochen betragen. Zwar sind die Patienten anschließend nicht geheilt, dennoch werden unangenehme Symptome gelindert und die Lebensqualität verbessert. Vor dem Beginn einer Kurbehandlung am Toten Meer erfolgt in der Regel eine Anamneseerhebung und Erstuntersuchung durch die Kurklinik. Der Patient erhält anschließend einen individuellen Behandlungsplan, in dem alle Anwendungen eingetragen sind. Mehrere Arztvisiten, eine Überprüfung des Therapieverlaufes, die Kontrolle der Vitalparameter sowie die Verordnung entsprechender Salben, Shampoos und Öle durch den Kurarzt zählen ebenfalls zum Kurprogramm.

Kontraindikationen für eine Kur am Toten Meer

Während ein Aufenthalt am Toten Meer für die meisten Menschen entspannend und gesundheitsfördernd ist, gibt es auch einige Kontraindikationen, die eine Kur am Toten Meer als ungeeignete Maßnahme erscheinen lassen. Dazu zählen neben einer Niereninsuffizienz auch akute infektiöse Krankheiten, Herz- und Kreislaufdekompensation sowie Lichtdermatosen. Patienten, die eine Marcumar-Medikation erhalten, sollten während dieser Zeit von einer Kur am Toten Meer absehen. Bei Unklarheiten lohnt es sich, vor einer Buchung mit dem behandelnden Arzt zu sprechen.

Anreise an das Tote Meer

Die meisten Kurgäste landen auf dem Ben-Gurion-Flughafen in der Nähe von Tel Aviv. Im Süden Israels befindet sich in Eilat ein weiterer internationaler Flughafen. Linienbusverbindungen an das Tote Meer bestehen von den Städten Tel Aviv, Jerusalem und Eilat. Von Arad und Beer Sheva verkehrt ebenfalls mehrmals täglich ein Linienbus. Am Samstag (Shabbat) fahren keine Busse. Der Busfahrplan findet sich im Internet unter www.egged.com. Die Fahrkarten werden direkt beim Busfahrer gekauft. Mit dem Mietwagen ist der Urlaubsort Ein Bokek von Eilat, Tel Aviv und Jerusalem aus über die Nationalstraße 90 zu erreichen. Diese Straße führt von Eilat im Süden bis in den äußersten Norden zur Stadt Metulla an der libanesischen Grenze. Von Jerusalem aus ist die Straße 1 in östlicher Richtung der Zubringer zur Straße 90. Einige Hotels liegen in der Hotelzone südlich von Ein Bokek und zählen bereits zu Neve Zohar. Die Buslinie von Jerusalem nach Eilat verkehrt entlang der Küste des Toten Meeres und kann deshalb auch innerhalb der einzelnen Orte zur Fortbewegung genutzt werden.

Ausflugsmöglichkeiten von Ein Bokek aus

Um die Region des Toten Meeres kennenzulernen, lohnt es sich, an verschiedenen Ausflügen teilzunehmen. Unmittelbar hinter den Hotelanlagen von Ein Bokek beginnt das gleichnamige Wadi En Bokek, das zu Fuß bequem durchwandert werden kann. Für die 1/2-stündige Wanderung zum Wasserfall ist festes Schuhwerk unbedingt zu empfehlen. Nach Beendigung der Regenperiode im Frühjahr steht das Wasser dort knietief und lädt zum Baden ein. Über einen Klettersteig und ein Schotterfeld führt der Weg auf einen Wanderpfad auf die Hochebene der umliegenden Berge. Vom Urlaubsort Ein Bokek gibt es weitere Möglichkeiten, die Umgebung zu entdecken. Die Bergfestung Massada liegt circa 20 Kilometer nördlich auf einem Felsplateau. Der Naturpark En Gedi ist circa 30 Kilometer von Ein Bokek entfernt und zählt zu den schönsten Plätzen am westlichen Ufer des Toten Meeres. Die Höhlen von Qumran sind eine wichtige Ausgrabungsstätte. Dort wurden Original-Schriftstücke der Bibel gefunden. Die Schriftrollen vom Toten Meer sind heute im Israel-Museum in Jerusalem ausgestellt. In südwestlicher Richtung liegt die Stadt Arad mit großzügigen Parkanlagen, einer Shopping-Mall, dem bekannten Glas Art Museum und der im Westen der Stadt gelegenen antiken Stätte Tel Arad.

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